Hüte und entwickle mit uns gemeinsam die Mustersprache
des Commoning weiter!
Die Mustersprache des Commoning als Commons – das ist stimmig. Weil es kein Commons ohne Commoning gibt, wird es nur lebendig werden und bleiben, wenn möglichst viele Menschen ohne Zwänge dazu beitragen.
Silke Helfrich und David Bollier haben – auf der Basis eigener Beobachtungen und dem Erfahrungswissen vieler Commoner weltweit – Kerne tragfähiger und erprobter Lösungen herausgeschält und die ersten Muster des Commoning in ihrem Buch »Frei, fair und lebendig« (2019) veröffentlicht. Zusammen mit Julia Petzold hat Silke im Jahr 2021 – ein knappes Jahr vor ihrem tragischen Tod – die neueste Version der Mustersprache in Form eines Kartensets herausgegeben.
Es war ein Auftakt. Und es ist an uns, die liegengebliebenen Fäden aufzunehmen und dafür zu sorgen, dass wir unseren kollektiven Erfahrungsschatz teilen und die bisherige Mustersammlung erweitern, verfeinern, lebendig halten und noch lebendiger werden lassen.
Doch wie kann das gehen? In der Mustersprachen-Community wird in der Regel nicht commonsgemäß entwickelt und aktualisiert – es gibt für unser Vorgehen also keine Blaupause.
Seit Mai 2023 haben Sigrun Preissing und Johannes Euler mit dem Feedback von über 60 Menschen eine Prozess entwickelt, der hoffentlich gut funktioniert, so zugänglich wie möglich ist und sicherstellt, dass die Mustersprache des Commoning sich in hoher Qualität weiterentwickelt.
Und jetzt geht es los!
Teile deine Musterideen mit uns
Hast du schon lange das Gefühl, dass du einem Muster des Commoning auf der Spur bist, das in dem Kartenset noch fehlt? Begegnet dir in deinen Commoningkontexten ein immer wiederkehrendes Problem? Hast du zusammen mit anderen in einem Musterschöpf-Workshop neue Protomuster des Commoning geschöpft? Oder hast du im Rahmen der Selbstorganisation eine gelungene Lösung erlebt und magst diese weitergeben?
Hier kannst du all das mit Hilfe eines Fragebogens einbringen – egal ob nur der Funke einer Idee oder ein ausformuliertes Muster. Beides geht ein in einen kollektiven Prozess des Durchdenkens, Durchfühlens, Erweiterns, Siebens, Knetens, Raspelns, Verfeinerns, stimmig Machens. Trau Dich!
Hilf mit, Musterideen zu vervollständigen
Magst du mal schauen, welche Ideen für Protomuster, welche wiederkehrenden Problemstellungen oder welche gelungenen Lösungen aus der Praxis im Commons-Pluriversum herumschwirren und den Weg in diesen Prozess gefunden haben? Cool! Magst du mithelfen diese ersten, unvollständigen Anfänge zu vervollständigen? Noch besser!
Auf diesem Miroboard siehst du, was gerade in der kollektiven Pipeline auf dem Weg in Richtung Mustersprache des Commoning ist. Je mehr Menschen hier mithelfen, desto vielfältiger sind die Perspektiven, Erfahrungen und das (verkörperte) Wissen, welche in die Mustersprache eingehen. Bitte lies das “How to” auf dem Miroboard, bevor du loslegst! Danke!
Trage mit uns Fürsorge für die Stimmigkeit der Muster
Wie wird ein Protomuster zu einem Muster, das bei vielen Menschen Stimmigkeit erzeugt? Bei dem sich ein sattes, kollektives Kopfnicken einstellt: “Mein Kopf, mein Herz und mein Körper sagen ja zu diesem Muster.”
Der Prozess, der zur Stimmigkeit eines Musters führt, heißt “resonieren”. Für die Mustersprache des Commoning machen wir das gemeinsam. An deinem Küchentisch, auf einem Commoning-Treffen, mit deinen Freund*innen beim abendlichen Spaßgetränk, auf dem Sofa mit deinen lokalen Commoners oder beim monatlichen Online-Resonieren mit Dominik. Auf diesem Miroboard findest du Muster, die gerade weiterbearbeitet werden wollen. Wie das genau geht, beschreiben wir dort im “How to” – bitte lies das genau durch.
Wir stehen hier an einer Schlüsselstelle dieses Prozesses. Bevor ein Muster bereit für’s Musterkartenset ist, müssen sehr viele Menschen dieses durchresoniert haben. Hier braucht es uns alle. Nur wenn wir dauerhaft oder immer wieder unser aller Protomuster resonieren, werden wir kollektiv immer mehr Muster des Commoning – Essenzen der gelungenen Lösungen aus der Commoningpraxis – als Anker und Inspirationsquelle haben, um den Wandel gemeinsam in die Welt zu bringen.
Silke Helfrich (1967 – 2021)
Den Auftakt der Mustersprache des Commoning haben wir heute unter anderem deshalb zur Verfügung, weil Silke Helfrich darin ein gutes Werkzeug sah, um gelungenen Lösungen aus der Praxis des Commoning miteinander zu teilen, eine gemeinsame Sprache für das zu finden, was wir längst denken, fühlen und tun und einen Ontowandel, niederschwellig in die Welt zu tragen. Begeistert hat sie um jedes einzelne Muster gerungen, geforscht, gefragt, geschrieben und mit vielen Menschen darüber gesprochen. Ihr und allen, die mit ihr getan haben, gebührt unser tiefer Dank.